Nicht nachgekocht: Pei-Yu Chang, Hundebraten süßsauer. Kochbuch der chinesischen Hausmannskost

www.kunstanstifter.de

Ja, das Buch ist liebevoll illustriert und erinnert auf weiten Strecken damit an ein Kinderbuch. Ja, es erklärt die fünf typischen Kochmethoden, die am häufigsten in der chinesischen Küche verwendet werden mit passenden Rezepten. Und dennoch: Dieses Buch werde ich weitergeben. Die Rezepte sind für mich undurchführbar. Wie selbstverständlich wird vorausgesetzt, dass ich als interessierte Leserin einen Wok besitze und einen Asia-Laden um die Ecke, um alle Zutaten einzukaufen. Ist bei mir aber nicht so. Daher nur eine Empfehlung für gut ausgestattete Hobbyköche und Liebhaber der chinesischen Küche. Aber schmunzeln musste ich trotzdem…

Pei-Yu Chang, Hundebraten süßsauer
Kunstanstifter Verlag, 2016

Gelesen und nicht nachgekocht von „Lesezeichenfee“ Sylvia F. Wagner

Rezension: Kees van Beijnum, Die Zerbrechlichkeit der Welt

www.randomhouse.de

Fee erzählt vom Inhalt

Der niederländische Richter Rem Brink befindet sich 1946 in der japanischen Hauptstadt Tokio. Die Kriegsverbrecher des Zweiten Weltkriegs sollen verurteilt werden. Als Brink eine abweichende Meinung vertritt, hat er die meisten Kollegen gegen sich. Die junge Sängerin Michiko, die er kennenlernt, berührt ihn. Er verliebt sich. Als Brinks Frau ihn besucht, schickt er Michiko zu ihren Verwandten in die Berge, wo sie wenig Zuspruch erhält. Als sie ihm schreibt, antwortet er nicht. Dann kommt sie zurück…

Fees Meinung

Das Buch ist erschütternd. Brink geht fremd und lässt Michiko danach mit ihrem Kind alleine im Sumpf der Armut. Ich bin entsetzt. Menschen, die gegen den Krieg waren und versucht haben, ihn zu verhindern, werden nach dem Kriegsende enbenso angeklgt wie die verantwortlichen für das Töten. Nein, das ist nicht mein Buch, wenn ich lesen muss, wie sich Michiko für ihr Kind einsetzt, dass sie eigentlich nach der Geburt umbringen sollte, wie es Brauch ist. Wie sie sich um ihren Cousin Hideki und was sie dafür auf sich nehmen muss. Sie lebt in sehr beengten Zuständen. In den Raum passen nur ein Bett und eine Kommode. Die Zustände sind einfach nur schrecklich.

Das alles lässt Brink, den Richter, der sich für „gerecht“ hält, total kalt und er hilft nicht aus aufrichtig liebendem Herzen. In meinen Augen ist er auch ein Verbrecher. Genauso wie die Amerikaner, die in das Dorf kommen und die hübschesten Frauen schänden. Interessant fand ich das Seelenbild der Japaner: Entschuldigen und verneigen, aber innerlich hassen. Für mich ist das sehr befremdlich. Ich trage meinen Hass im Gesicht und auf der Zunge.

Das Buch ist keineswegs romantisch, auch wenn es in den Teilen der Affäre des Richters mit Michiko etwas ruhiger wird. Nein, dies ist kein Liebesroman. Es ist klar, dass Richter Brink zu seiner Frau zurückkehren wird, als seinichts gewesen ist.

Der Einband ist passend genauso wie der Titel. Am Anfang hatte das Buch deutliche Längen. Vor allem ist alles absehbar. Dennoch malt Kees van beijnum Bilder, die ich deutlich vor mir sehe, und ich entwickle Abscheu, Mitleid, Erstaunen und Wut. Es ist ein Buch, in dem ich keine „Lieblingscharaktere“ habe, auch wenn man Michiko bewundern könnte, wie sie ihr Schicksal annimmt.

Eine Szene in diesem Buch hat mich besonders entsetzt und ist immer wieder vor mir aufgetaucht: Brink hat Michiko eine Fahrkarte für die erste Klasse gekauft und ihr ein Lebensmittelpaket mitgegeben. Als der Zug anfährt, kommt sofort der Schaffner und will nur von ihr die Fahrkarte sehen. Er erklärt ihr, dass sie nicht befugt ist, alleine in der ersten Klasse zu fahren. Sie entschuldigt sich. Da der Zug keine zweite. Klasse hat, wird sie in die total überfüllte dritte Klasse abgeschoben, wo Männer sich an sie drücken und sie ausrauben. Dazu kann ich nur sagen: Danke westliche Frauenemanzipation!

… und das Feen Fazit

Ich lese solche Bücher nicht gerne, trotzdem finde ich, dass man sie  gelegentlich LESEN MUSS.  Auch wenn ich mich manchmal überwinden musste, gibt es von mir eine Leseempfehlung.

Kees van Beijnum, Die Zerbrechlichkeit der Welt
C. Bertelsmann, 2016

Eine Rezension von „Lesezeichenfee“ Sylvia F. Wagner

Reingelesen: Gerhard Polt & die Well Brüder, Ekzem Homo

www.keinundaber.ch

Ekzem Homo ist ein Buch mit Bühnentexten, vielen Musikstücken samt Text und Noten. Bissig satirisch werden Nachbarn, Feuerwehr, Reiche und andere Mitbürger kritisch beäugt und bitterböse kommentiert. Wie schlimm muss es doch für die Frau im Pelz sein, wenn sie nach dem Pelzkauf nur noch ein paar tausend Euro im Monat für ihren Lebensunterhalt zur Verfügung hat…

Insgesamt leider ein Buch, mit dem ich nicht wirklich warm wurde.  Es ist aber eine Empfehlung für Menschen, die Kabarett, Politik und Satire mit musikalischer Würze lieben. Hauptinteressenten dürften Leser sein, die mit dem Bühnenwerk der Truppe vertraut sind.

Gerhard Polt & die Well Brüder, Ekzem Homo
Kein & Aber, 2016

Eine Kurzkritik von „Lesezeichenfee“ Sylvia F. Wagner

Rezension: Sabine Gruber, Daldossi oder das Leben des Augenblicks

www.chbeck.de

Wir alle konsumieren sie jeden Tag, ob wir wollen oder nicht: Bilder aus den Krisenregionen der Welt, aus Kriegsgebieten, Hungerregionen oder Flüchtlingslagern, im Fernsehen, in den Printmedien oder im Netz. Doch wer sind eigentlich die Menschen, die sie uns liefern, die nicht selten ihr Leben dabei verlieren? Wie können sie mit dem alltäglichen Grauen umgehen? Wie entscheiden sie, wann sie auf den Auslöser drücken und wann nicht?

Alle diese Fragen wirft Sabine Gruber in ihrem Roman Daldossi oder Das Leben des Augenblicks auf, doch leider kommt die Frage der Ethik der Fotografie, die für mich die spannendste gewesen wäre, deutlich zu kurz. Hauptsächlich geht es in diesem zweifellos sehr gut recherchierten Buch um den Kriegsfotografen Bruno Daldossi, Südtiroler und in Wien lebend, schwerer Alkoholiker, ein Mann um die 60, der nach Einsätzen in Tschetschenien, im Irak, in Serbien, in Afghanistan und überall, „wo es Tote gab“, von seinem Magazin im Zuge des Personalabbaus in Frührente geschickt wurde. Aber taugt ein Mensch mit seinen „Kriegserfahrungen“, dessen Tote „viele Friedhöfe füllen“, noch zum Leben im Frieden? Gerade jetzt hat ihn seine Lebenspartnerin Marlis verlassen, die 15 Jahre lang immer in Angst auf ihn gewartet hat, die es aber nicht mehr ertragen konnte, dass ein immer größerer Teil von ihm an den Schreckensorten zurückblieb. Daldossi kann sich trotz seiner unzähligen Affären, die er als Form der Selbstrettung betrachtet, ein Leben ohne Marlis nicht vorstellen, denn sie ist seine „Dauerdeckung“ und seine Orientierung. Doch Marlis lehnt seine Friedensmission, zu der er ihr eigens nach Venedig nachreist, ab, eine für mich gut nachvollziehbare Form von Selbstschutz.

Daldossi oder Das Leben des Augenblicks war für mich eine eher mühsame Lektüre, nicht so sehr wegen der sehr herben Sprache, die zum Inhalt passt, auch nicht wegen des unsympathischen Antihelden, sondern eher deshalb, weil ich das Buch als sehr „absichtsvollen“, sehr konstruierten Text und weniger als Literatur empfunden habe. Gut gefallen hat mir dagegen, wie Sabine Gruber Bildbeschreibungen zu Fotografien Daldossis in den Text einstreut und den nicht in Kapitel unterteilten Romanfluss damit immer wieder gekonnt durchbricht. Dass Daldossi sich am Ende dazu aufrafft, hinter der Linse hervorzutreten und erstmals selber in ein Geschehen einzugreifen, war für mich der einzige Hoffnungsschimmer in einem ansonsten niederdrückenden Buch.

Was bleibt für mich nach der Lektüre dieses Romans? Mit Sicherheit werde ich die Bilddokumente aus Krisenregionen zukünftig anders wahrnehmen und auch die Menschen hinter den Objektiven dabei sehen. Sie riskieren mehr als nur ihr Leben, sie laufen Gefahr, ihre Befähigung für ein Leben im Frieden zu verlieren. Uns dies eindrücklich vor Augen zu führen, ist Sabine Gruber zweifellos geglückt.

Sabine Gruber, Daldossi oder das Leben des Augenblicks
C.H. Beck, 2016

Rezensentin: Barbara Busch / https://www.lovelybooks.de/mitglied/Barbara62/

Rezension: Tom Hillenbrand, Gefährliche Empfehlungen

www.kiwi-verlag.de

Fee erzählt vom Inhalt

Xavier Kieffer ist durch seine Freundin beim großen Fest des „Guide Gabin“ in Paris eingeladen. Eigentlich hat er die Sterneküche schon lange hinter sich gelassen und betreibt ein Restaurant in Luxemburg. Aber seine Freundin ist die jetzige Chefin des Guide Gabin und Nachfahrin des legendären Begründers. Beim Fest, während der Rede des Staatspräsidenten, gibt es einen Zwischenfall und der Strom fällt aus. Danach fehlt der „Guide Bleu“ aus dem Jahr 1939, der letzte gastronomische Sterneführer für Restaurants vor dem 2. Weltkrieg. Der Präsident und Xaviers Freundin bitten ihn, zu ermitteln.

 Fee meint

Mein erster E-Book-Krimi! Es fiel mir super schwer, diesen zu lesen, und das lag an der noch nicht vertrauten Technik und dem Aufbau des Buches. Zurückblättern, Lesezeichen setzen und die Legende all der  französischen Gerichte am Ende des Buches – wer die Printausgabe in Händen hält, hat es da bedeutend leichter. Außerdem sind die Tage vor Silvester an der holländischen Grenze ziemlich laut und man steht „unter Dauerbeschuss“. Was beim Liebesroman als E-Book noch flott ging, war hier langwieriger.

Der Krimi ist sehr spannend und ich habe es geschafft, ihn in vier Tagen über den Jahreswechsel auszulesen. Die Rezepte machten mich zum Teil hungrig. Gerne hätte ich das Spiegelei nach gastronomischer Art ausprobiert, doch leider habe ich die Seite nicht wiedergefunden. Blöde elektronische Lesezeichen!

Größter Mangel: Ich finde die Geschichte nicht plausibel, insbesondere die Rolle des französischen Präsidenten. Auch das furiose Finale samt Feuerwerk gefiel mir nicht. Verwirrend ist der Wechsel zwischen vielen verschiedenen Orten. Und selbst der Protagonist Xavier Kieffer wirkt auf mich stellenweise unglaubwürdig.

 … und das Feen Fazit

Einerseits war “ Gefährliche Empfehlungen“ spannend und gut. Andererseits war das Buch verwirrend, streckenweise langweilig und unplausibel, so dass ich eine Lesepause einlegen musste. Der Sprachstil ist nicht besonders anspruchsvoll und einfach nur nett. Soll das der Versuch sein, eine möglichst große Lesegemeinde anzusprechen? Dafür passt das Cover. Insgesamt nur eine Leseempfehlung mit Einschränkungen..

Tom Hillenbrand, Gefährliche Empfehlungen
Ein kulinarischer Xavier Kieffer-Krimi
Kiepenheuer & Witsch, 2017

Eine Rezension von „Lesezeichenfee“ Sylvia F. Wagner – Danke!

Rezension: Sophie Daull, Adieu mein Kind

www.randomhouse.de

Fee erzählt vom Inhalt 

Camille erkrankt. Doch Ärzte den Hausbesuch. Die Mutter sei überängstlich. Einfache Ferndiagnose: Grippe. Einfache Medikation: Paracetamol. Auch ein Krankenhausbesuch ist nur kurz. Kurz vor Weihnachten stirbt Camille, 16 Jahre jung. Ihre Mutter erzählt in detaillierten Briefen, wie sie und Camilles Vater diese Tragödie erlebt haben.

 Fee meint 

Ein Drama, ein wirkliches Drama! Ich bin traurig und verstört. Camille hätte gerettet werden können. Nach ihrem Tod ruft der Hausarzt an, um sich nach ihrem Befinden zu erkundigen. Camilles Mutter antwortet: Sie ist tot. Und legt auf. Danach kommt nicht mehr, nicht einmal eine Beileidskarte. Niemand nimmt wirklich Anteil, und niemand fühlt sich verantwortlich.

 … und das Feen Fazit

Ein wirklich trauriges mitreißendes Buch, das spannend geschrieben ist. Ich hoffe, dass es den Eltern wieder besser geht und sende ihnen und allen Beteiligten Liebe, viel Liebe. Eine Empfehlung für alle, die mit traurigen Büchern umgehen können.

Sophie Daull, Adieu mein Kind
Goldmann, 2016

Eine Rezension von „Lesezeichenfee“ Sylvia F. Wagner – Danke!

Rezension: Renate Florl, Schritt für Schritt. Jakobspilgern in Baden-Württemberg

www.silberburg.de

Fee erzählt vom Inhalt und meint dazu:

Was viele nicht wissen und ich auch nicht wusste: Auch in Deutschland kann man im Zeichen der Jakobsmuschel wandern. Renate Florl kennt die deutsche Route und hat in diesem Buch ihre Eindrücke und Bilder verarbeitet.

Ich erfahre als Leser nur von wenigen Orten, dafür aber von Landschaften, Blumen, vierblättrigen Kleeblättern. Dies ist weniger ein Buch, das den Weg selbst nachzeichnet. Wer nach Unterkünften oder Wegbeschreibungen sucht, sollte auf konventionelle Reiseführer zurückgreifen. Vielmehr schreibt Renate Florl liebevoll ihre Gedanken nieder und untermalt sie mit Bildern. Eine Nonne singt mit Pilgern. Auf einem Stein steht „Jakobusweg von Loßburg nach Schutterwald“. Man sieht Schmetterlinge, Katzen, Marienkäfer, Klöster, Kapellen… Die Geschichte mit den Hufeisen an der Gangolfkapelle in Neudenau im Jagsttal gefiel mir besonders gut. Jeder Eigentümer eines Pferdes, das Heilung erfahren hatte, spendete ein Hufeisen. Die Türen sind übersät von diesen Glückssymbolen.

… und das Feen Fazit

Das Buch eignet sich prima zum Verschenken, aber auch um trübe Gedanken zu verscheuchen. Es enthält wunderschöne Bilder und viele Gedanken, denen man nachhängen kann. Meine Empfehlung: Lesen, Bilder anschauen und auch mal hinfahren!

Renate Florl, Schritt für Schritt
Gedanken beim Jakobspilgern in Baden-Württemberg
Silberburg-Verlag, 2010

Eine Rezension von „Lesezeichenfee“ Sylvia F. Wagner

Rezension: Lena Greiner / Carola Padtberg-Kruse, Nenne drei Hochkulturen

www.ullsteinbuchverlage.de

Fee erzählt vom Inhalt

In dem Buch geht es um Schülerantworten. Englisch, Geschichte, Politik, Erdkunde, Religion, Deutsch, Schreibfehler und das Allgemeinwissen werden abgehandelt. Dabei gibt es allerlei Flüchtigkeitsfehler oder Halbwissen. Jedes Thema wird eingeleitet, und der Leser erfährt, wie es richtig heißen müsste. Außerdem gibt es ein Kapitel mit Schülerausreden. Am Ende erhalten Lehrer das Wort.

Fee meint

Zu Beginn ist das Buch total witzig, aber irgendwann begann ich nachzudenken: Wie hätte ich geantwortet? Ich bin nicht sicher, ob ich alles exakt erklärt hätte, selbst wenn ich es gewusst hätte. Es ist schon skurril, welche Flüchtigkeitsfehler aus einer Schülerfeder fließen. Jedem dürfte klar sein, dass es in einer Moschee keine Minibar gibt. Dafür gibt es eine Minbar, die Kanzel. Das wusste ich nicht.

Besonders schlimm ist der mangel an Allgemeinwissen in Geografie. Ist es nicht selbstverständlich, die deutschen Bundesländer zu kennen? Schiesweg-Holzstein und Reinhold-Falls sind schon heftig. Dass Alaska der größte deutsche Bundesstaat ist, darüber kann ich dann nicht mehr schmunzeln. Und die größte deutsche Insel? Na klar, Dänemark. Bei Übersetzungen ist es ähnlich gravierend, und dass, obwohl Kinder heute einen Duden und ein englisches Wörterbuch benutzen dürfen. Da wird aus dem Bürgermeister ein Burgerking, und der Nudelauflauf heißt pasta-run-run. Die meisten Fehler der Grundschüler finde ich noch ganz lustig. Doch die Gymnasiasten? Was mag aus denen später werden? Echt, das macht mir Sorgen.

… und das Feen Fazit

Das Buch ist der Hammer. Absolut witzig, humorvoll, jeder bekommt sein Fett ab. Sehr oft musste ich lachen, lächeln, schmunzeln und hatte den ganzen Tag absolut gute Laune. Gleichzeitig regt das Buch zum Nachdenken an. Den „Erzählschreibstil“ fand ich sehr gut.

Lena Greiner / Carola Padtberg-Kruse, Nenne drei Hochkulturen
Neue witzige Schülerantworten Band 2
Ullstein, 2016

Eine Rezension von „Lesezeichenfee“ Sylvia F. Wagner – Danke!

Rezension: Katja Zimmermann, Esst euer Eis auf, sonst gibt’s keine Pommes

www.ullsteinbuchverlage.de

Fee erzählt vom Buch

Katja Zimmermann erzählt von ihrem Leben als alleinerziehende Mutter mit Zwillingen. Der Kindesvater Jonas, ihre Jugendliebe, hatte sie für ein Leben mit einer anderen Frau verlassen – in Australien.

 Fee meint

Ja, es ist ein Buch für alle, auch für Menschen, die keine Kinder haben. Es war total faszinierend das Buch zu lesen. Schon alleine das witzige Cover und der Titel sind total ansprechend und einfallsreich. Katja Zimmermanns Schreibstil ist nie langweilig und hat mich sofort gefesselt, obwohl es nicht „mein Thema“ ist.

Mir gefiel vor allem, dass die Autorin versuchte, die neue Situation zu meistern, ohne den vermeintlich Schuldigen zu hassen. So flog sie mit den Kindern (trotz Flugangst) nach Australien und verzichtete darauf, trotz Einladung bei ihrem Ex-Mann und seiner Familie zu wohnen, ließ aber die Kinder dort. Eine starke und kluge Lösung.

Katja Zimmermann hat ihre Kinder zur Selbständigkeit erzogen. Trotz aller Widrigkeiten zeigt sie immer Humor und so selten Verbitterung. Voller Bewunderung dachte ich nach der Lektüre: Eigentlich bin ich JETZT froh, keine Kinder zu haben, denn so ist mir all das erspart geblieben. Aber ich habe auch so viel Schönes verpasst… Ich gebe zu: In die Kinder von Katja Zimmermann hätte ich mich verliebt, wie wohl viele Leserinnen und Leser.

… und das Feen Fazit

“Esst euer Eis auf, sonst gibt’s keine Pommes” ist ein lesenswertes Buch für Männer und Frauen gleichermaßen. Für Alleinerziehende ist dieses Buch sogar ein „must have“. Besonders hilfreich sind die Lesetipps für Alleinerziehende. Also klare Lesempfehlung!

Katja Zimmermann, Esst euer Eis auf, sonst gibt’s keine Pommes
Meine Abenteuer als Alleinerziehende
Ullstein, 2017

Eine Rezension von „Lesezeichenfee“ Sylvia F. Wagner – Danke!

Rezension: Brigitte Schulze, Sascha schenk‘ ein! Oder: Der Fisch stinkt vom Kopfe her

Da ich mich für andere Länder interessiere, freue ich mich das Buch von Brigitte Schulze über die Ukraine. Allerdings habe ich da mal eine Frage an Frau Schulze: Wie groß sollte Ihrer Meinung nach eine Wohnung für eine Person sein? Ich wundere mich schon, dass 50 qm und 2 Zimmer für die Autorin nicht ausreichend waren…

www.brigitteschulze.de

Fee erzählt vom Inhalt und meint dazu 

Brigitte Schulze hat 25 Jahre in der Ukraine gewohnt und dort unter schweren Bedingungen als freie Mitarbeiterin für Zeitungen und das Fernsehen gearbeitet. Sie liebt die Menschen, das familiäre Miteinander und die Freundschaft, aber sie ist zermürbt von dem Kampf gegen Korruption. Wenn du als Dirigent die richtigen Leute schmierst, bekommst du Beachtung und es wird über dich berichtet. Ansonsten bist du Luft.

Ich bewundere die Autorin für ihr Durchhaltevermögen. Besonders beeindruckt hat mich der Einsatz als Wahlbeobachterin. Brigitte Schulze musste Sachen sehen und zähneknirschend akzeptieren, die in Deutschland so nie möglich gewesen wären. Und danach ist alles vorbei. Jeder ist Privatmann, man isst gemeinsam, trinkt Wodka wie in einer Familie. Sascha schenk‘ ein! Faszinierend. Einfach nur faszinierend. Deswegen ist auch das Titelbild sehr passend: eine Wodkaflasche für Brigitte Schulze von ihren Freunden. Leider sind die informativen Bilder nur in schwarz-weiß. Aber wer verbindet die Ukraine schon mit Sonnenblumenfeldern?

… und das Feen Fazit

Wer wissen will, wie die Ukraine wirklich ist mit all ihren Stärken und Schwächen, der sollte dieses Buch lesen. Es ist so spannend, dass ich es an einem Nachmittag ausgelesen habe.

Brigitte Schulze, Sascha schenk‘ ein!
Brigitte Schulze Verlag, 2016

Eine Rezension von „Lesezeichenfee“ Sylvia F. Wagner – Danke!