Rezension: Meir Shalev, Zwei Bärinnen

Mit der ganzen Wucht des Alten Testaments
Abenteuerroman, Erzählung, Familiensaga, Krimi, dazu noch tiefe Einblicke in Beziehungen und Verstrickungen, Überlieferungen und Familiengeheimnisse einer alteingesessenen Familie in Israel: Mehr geht kaum. Und die karge Landschaft, die ebenso schroffen Bewohner und die Selbstverständlichkeit, mit der „Auge um Auge, Zahn um Zahn“ gelebt wird, ziehen den Leser völlig in den Bann. Meir Shalev schafft es, in einer Erzählung der Gegenwart die Atmosphäre und Wucht des Alten Testaments einzufangen, in der ein Gott aber nicht präsent ist.

Quelle: www.diogenes.de
Quelle: www.diogenes.de

Liebe und Verlust, Glück und Grauen, Geheimnisse und Sühne
Ruta Tavori erzählt einer Interviewerin, die eine Forschungsarbeit schreibt, ihr gesamtes Leben. Dabei folgt sie keiner anderen Reihenfolge als der, die sie selbst wählt, setzt Schwerpunkte und Tempo mehr als eigenwillig. Im Mittelpunkt steht Großvater Seev aus Galiläa, ein knorriger Kerl mit Augenklappe, der schreckliche Geheimnisse verbirgt. Eines Tages geht er, um eine neue Siedlung zu gründen, woraufhin ihm sein Vater das Nötigste mit einem Wagen schickt: „… den ein mächtiger Ochse zog, so hieß es immer, ein mächtiger Ochse“, und der brachte „ein Gewehr, eine Kuh, einen Baum und eine Frau mit.“ Diese wichtige Reihenfolge, über die Jahre tradiert, setzt ganz klare Prioritäten.

Im Mittelpunkt stehen auch drei Selbstmorde im Jahr 1930, von denen alle Dorfbewohner wissen, dass nur zwei der Bauern tatsächlich selbst Hand an sich gelegt haben. Ruta enthüllt im Laufe der Erzählung die Hintergründe und Zusammenhänge hinter diesem Mord, sie zeigt: alle Beteiligten sind Täter und Opfer zugleich; 1930 ebenso, wie in Rutas Gegenwart. Der Leser macht atemlos alle Sprünge mit, ist an beiden Erzählsträngen gleichermaßen interessiert und verfolgt mit Spannung und steigendem Entsetzen, dass Vergangenheit und Gegenwart, das Leben des Großvaters und das Leben der Enkelin Ruta mit starken Fäden verknüpft sind, die einem Jahrtausende alten Webmuster folgen und sich nicht durchtrennen lassen. Doch wenn das Erzählen aller Geschichten auch Therapie ist, stellt Ruta am Ende der Geschichte fest: „Wie Großvater Seev mag auch er es nicht, wenn man zu viel über bestimmte Taten und bestimmte Zeiten redet. Ich verstummte. Erinnerte mich: Ich bin auch so.“

Mein Fazit
Ein außergewöhnliches Buch mit außergewöhnlichem Erzählstil. Ich hatte sehr schnell das Gefühl, dass Ruta ihre Geschichte nur für mich allein erzählt. Ein Buch, das Bilder heraufbeschwört, Menschen erstehen lässt, eine andere Zeit und eine andere Moral nahtlos in die Gegenwart einpasst.

Was für ein grandioses Buch. Ich konnte nur schwer wieder auftauchen.

Meir Shalev, Zwei Bärinnen
Diogenes Verlag, 2014
Online bestellen: https://www.buchhandel.de/buch/Zwei-Baerinnen-9783257069112
Autor: Dorothee Bluhm
www.wortparade.de

Hallo, Carlo Strenger: „Israel braucht einen neuen Premier“

1958 in eine streng jüdisch-orthodoxe Familie in der Schweiz hineingeboren, lehrt Carlo Strenger heute als Professor der Psychologie und Philosophie an der Universität Tel Aviv. In seinem neuen Buch „Israel – eine Einführung in ein schwieriges Land“ legt er seine Wahlheimat auf die Couch und kommt zu dem Ergebnis: „Manchmal frage ich mich, wie dieser Staat überhaupt funktioniert.“

Leipziger Buchmesse 12. März 2015. Foto Detlef M. Plaisier (102)Strenger analysiert nicht nur theoretisch, er mischt sich ein: 2003 verstärkte er das Kompetenzteam der Arbeitspartei zur israelischen Parlamentswahl. Strengers aktuelle Analyse ist schonungslos: Das Verhältnis zwischen Israel und Europa sei „objektiv furchtbar“. Israel geriere sich einerseits als Vertreter einer liberalen Demokratie nach westlichem Vorbild und betreibe andererseits eine repressive Siedlungspolitik. Seit sechs Jahren trage Ministerpräsident Netanjahu die Shoah zu allen unmöglichen Situationen anklagend wie einen Schild vor sich her. Klare Ansage: „Es wird Zeit für einen neuen Premier.“

Quelle: www.suhrkamp.de
Quelle: www.suhrkamp.de

Carlo Strenger tischt unbequeme Wahrheiten auf: „Die Verletzungen von Menschenrechten in Russland, China, dem Iran und Serbien stellen alles in den Schatten, was Israel je getan hat. Aber niemand bestreitet ernsthaft das Existenzrecht dieser Staaten.“ Das Ziel der Staatsgründung Israels habe sich in das Gegenteil verkehrt: „Israel ist der Jude unter den Ländern geblieben, der einzige Staat mit ständiger Existenzgefährdung.“ Und dennoch: Im aktuellen Wahlkampf tauche das Wort FRIEDEN nicht auf. Wer als Partei davon spreche, werde als „psychiatrisch gestört“ und realitätsfern abgestempelt.

Es sei legitim, so Carlo Strenger, Israel für seine Siedlungspolitik zu kritisieren. Dies dürfe aber nie dazu führen, Israel als Land selbst in Frage zu stellen. Ein versöhnlichen Lichtblick sieht Carlo Strenger nicht: „In den nächsten Jahrzehnten wird sich der Nahe Osten in ein furchtbares Chaos verwandeln.“ 

Foto Carlo Strenger: Detlef M. Plaisier

Meine Programmvorschläge zur Leipziger Buchmesse 2015

Leipziger Buchmesse 2014 Tag 1. Foto Detlef M. Plaisier (6)

Fünf Wochen vor dem ersten Buchmessetag setzen Vorfreude und Unruhe ein. Die Akkreditierung kam in diesem Jahr sehr früh.

Erstmals hat die Leipziger Messe eine Bloggerlounge eingerichtet. Dort wird nicht einfach nur geplaudert. Es wird Autorengespräche geben, die Nominierten des Preises der Leipziger Buchmesse und Direktor Oliver Zille werden sich den Fragen der Blogger stellen. Für den Zutritt wird eine besondere Akkreditierung benötigt. Danke, dass ich dazu die Möglichkeit habe.

Regelmäßige Leser wissen: Meine ausgewählten Veranstaltungen überschneiden sich zum Teil. Einige Veranstaltungen sind an mehreren Tagen aufgeführt, um Alternativen aufzuzeigen. Einige Veranstaltungen sind kostenpflichtig. Und wer sich gar nicht entscheiden kann: Unter http://www.leipziger-buchmesse.de/zufallsgenerator hilft der Les-O-Mat, die passende Veranstaltung zu finden.

Ich freue mich auf die Begegnung mit der israelischen Literatur. Ich freue mich auf die Manga Comic Convention und die vielen phantasievollen Kostüme. Und Prof. Hellmuth Karasek ist nach einem Jahr Pause auch wieder da.

Alle Fotos: Detlef M. Plaisier

Dienstag, 10. März 2015

20:15
Philippe Smolarski: Fayvel der Chinese. Ein Roadmovie im Warschauer Ghetto
Lehmanns Media, Grimmaische Str. 10

Mittwoch, 11. März 2015

15:30
André Herzberg: Alle Nähe fern
Gutenbergschule Leipzig, Gutenbergplatz 8
auch Donnerstag, 11:00, LVZ-Autorenarena Halle 5, Stand A100
Samstag, 21:00 Ariowitsch-Haus, Zentrum Jüdischer Kultur, Hinrichsenstr. 14
Sonntag, 15:30 Das Blaue Sofa Glashalle, Stand 04
Signierstunde Freitag, 13:00 in der Autorenbuchhandlung Halle 5, Stand A101

18:00
Lange Leipziger Kriminacht
Café Waldi, Peterssteinweg 10

18:30
Spoken Word Performance nach dem Roman MIROVIA von Poljak Wlassowetz
Fleischerei, Jahnallee 23

20:00
Mord-Ost – Die große ostdeutsche Kriminacht
theater.FACT in Barthels Hof, Hainstr. 1

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Donnerstag, 12. März 2015

08:30
Imagine – Amerikanische Träume
mit Scott R. Riedmann, US-Generalkonsul in Leipzig (in englischer und deutscher Sprache)
Bibliothek Volkmarsdorf , Torgauer Platz 3

10:00
Sabine Raml: Heldentage
Bibliothek Paunsdorf, Platanenstraße 37

10:30 – 11:15 Uhr
Indonesien liest – Der Ehrengast der Frankfurter Buchmesse 2015 präsentiert seine Autoren und Literatur in Leipzig
Frankfurter Buchmesse Halle 4, Stand B501
auch Donnerstag, 15:00 und 16:00
Freitag 10:30, 15:00, 16:00
Samstag 10:30, 15:00, 16:00
Sonntag 10:30, 11:30, 12:30, 14:00, 15:00, 16:00 an gleicher Stelle

10:30 – 11:00 Uhr
Eröffnungsveranstaltung: 1815 – Blutfrieden mit Autorin Sabine Ebert
LVZ-Autorenarena Halle 5, Stand A100

11:00 – 11:30 Uhr
Linus Reichlin: In einem anderen Leben
Das Blaue Sofa Glashalle, Stand 04
auch Donnerstag, 13:30 im Forum Hörbuch + Literatur Halle 3, Stand B500
Samstag, 14:00 beim Schweizer Buchhändler- und Verleger Verband, Halle 4, Stand C300

11:00
Independent-Rundgang zu ausgewählten jungen Verlagen
Leseinsel Junge Verlage Halle 5, Stand D200
auch Freitag und Samstag je 11:00 an gleicher Stelle

11:30 – 12:00 Uhr
Nina Sedano: Nach der Ländersammlerin jetzt „Die Toilettensammlerin“
Literaturforum Halle 5, Stand F600

11:30 – 12:00 Uhr
Wolfgang Büscher: Ein Frühling in Jerusalem
Das Blaue Sofa Glashalle, Stand 04
auch Donnerstag, 20:00 im Ariowitsch-Haus, Zentrum Jüdischer Kultur, Hinrichsenstr. 14 Freitag, 12:00 im Café Europa Halle 4, Stand E401
Signierstunde am Donnerstag, 13:30 in der Autorenbuchhandlung Halle 5, Stand A101

11:30
Miriam H. Auer: Hinter der Zeit
Österreich Kaffeehaus Halle 4, Stand D213/E210

12:00 – 12:30 Uhr
Selfpublishing Tipps & Tricks mit neobooks
Forum autoren@leipzig Halle 5, Stand B600

12:00 – 12:40 Uhr
Marica Bodrožić: Mein weißer Frieden
Unterwegs in Bosnien und Kroatien
ARTE Glashalle, Stand 11

12:00 – 12:30 Uhr
Melanie Müller: Mach’s Dir selbst, sonst macht’s Dir keiner
Signierstunde in der Autorenbuchhandlung Halle 5, Stand A101
Lesung am Donnerstag, 20:00 bei Karstadt Leipzig, Casino

Margot Käßmann auf der Leipziger Buchmesse 2013. Foto Detlef M. Plaisier12:30 – 13:00 Uhr
Indonesische Suppe
Frankfurter Buchmesse Halle 4, Stand B501

12:30 – 13:00 Uhr
Margot Käßmann: Das Zeitliche segnen
ARD-TV-Forum Halle 3, Stand C500/501

12:30
Herbert Maurer: Und Gott spricht Armenisch
Über den gesellschaftlichen Wandel in Armenien

Österreich Kaffeehaus Halle 4, Stand D213/E210

12:30 – 13:00 Uhr
Gabriele Krone-Schmalz: Russland verstehen
Das Blaue Sofa Glashalle, Stand 04
auch Freitag, 19:00 in der Stadtbibliothek, Grassisaal, Wilhelm-Leuschner-Platz 10

13:00 – 13:30 Uhr
Live-Gespräch mit Lizzie Doron zu „Who The Fuck Is Kafka“
ZEIT-Stand, Halle 3, D101

13:00 – 13:30 Uhr
Jens Steiner: Junger Mann mit unauffälliger Vergangenheit
Schweizer Buchhändler- und Verleger Verband SBVV Halle 4, Stand C300
auch Donnerstag, 16:30 Die Unabhängigen Halle 5, Stand E309
und auf der Langen Leipziger Lesenacht in der Moritzbastei

13:00 – 13:30 Uhr
Sabine Raml: Heldentage (Autorendebut)
AusbildBar Halle 5, Stand C507

IMG_620013:30 – 14:00 Uhr
Stammtischmorde
Leipzigs Polizeipräsident Bernd Merbitz als Autor
Literaturcafé Halle 4, Stand B600

13:30
Lesung mit Galsan Tschinag (Mongolei), Schamane und Stammesoberhaupt der Tuwa-Nomaden. Er hat in Leipzig Germanistik studiert.
Literaturforum Halle 4, Stand E101
auch Donnerstag, 19:00 im Haus des Buches, Gerichtsweg 28
Freitag, 19:00 in der Uni Leipzig, Campus Augustusplatz, Hörsaal 2, Universitätsstr. 1

14:00 – 14:30 Uhr
Amos Oz: Judas
ARD-TV-Forum Halle 3, Stand C500/501
auch Donnerstag, 15:00 3sat Glashalle, Stand 18
Freitag, 13:00 Das Blaue Sofa Glashalle, Stand 04
Signierstunde Freitag um 14:00 in der Autorenbuchhandlung Halle 5, Stand A101

14:00 – 14:50 Uhr
Israel als Reiseland mit Uri Sharon, Tourismus-Attaché aus Israel
Leseforum Israel, Halle 4, Stand D400

14:00 – 14:30 Uhr
Michael Fehr: Simeliberg – eine Lese-Performance mit Krimi und Klang
Schweizer Buchhändler- und Verleger Verband SBVV Halle 4, Stand C300
auch Donnerstag, 15:00 Leseinsel Junge Verlage Halle 5, Stand D200
Samstag, 20:00 Tangomanie, Grafischer Hof, Hans-Poeche-Str. 2–4
Sonntag, 11.00 Die Unabhängigen Halle 5, Stand E309
und bei der Langen Leipziger Lesenacht in der Moritzbastei

14:00 – 14:30 Uhr
Kurzgeschichten aus Thailand
Literaturcafé Halle 4, Stand B600

15:00 – 15:30 Uhr
Heino: Mein Weg
LVZ-Autorenarena Halle 5, Stand A100
auch Donnerstag, 19:00 im Centralkabarett, Blauer Salon, Markt 9

15:00 – 15:50 Uhr
Carlo Strenger: Israel, eine Einführung in ein schwieriges Land
Leseforum Israel Halle 4, Stand D400
auch Freitag, 19:00 im Ariowitsch-Haus, Zentrum Jüdischer Kultur, Hinrichsenstr. 14

15:00 – 15:30 Uhr
Martin Suter: Montecristo
Schweizer Buchhändler- und Verleger Verband SBVV Halle 4, Stand C300
auch Donnerstag, 16:00 taz.studio Halle 5, Stand E408
Donnerstag, 20:00 in der Stadtbibliothek, Großer Saal, Wilhelm-Leuschner-Platz 10
Freitag, 13:00 in der LVZ-Autorenarena Halle 5, Stand A100
Freitag, 15:00 Das Blaue Sofa Glashalle, Stand 04

15:30 – 16:30 Uhr
Goce Smilevski: Freuds Schwester
Traduki-Südosteuropa-Forum Halle 4, Stand D507

15:30 – 16:00 Uhr
Meir Shalev: Zwei Bärinnen
Das Blaue Sofa Glashalle, Stand 04
auch Donnerstag, 16:30 Forum International Halle 4, Stand C503
Freitag, 14:00 im Leseforum Israel Halle 4, Stand D400
Samstag, 16:00 Literaturforum Halle 4, Stand E101
Samstag, 19:00 Deutsche Nationalbibliothek, Deutscher Platz 1, 04103, Leipzig (Süd) Signierstunde am Freitag, 12:00 in der Autorenbuchhandlung Halle 5, Stand A101

16:00 – 16:30 Uhr
Boris Pofalla: Low
Leseinsel Junge Verlage Halle 5, Stand D200
auch auf der Langen Leipziger Lesenacht in der Moritzbastei

16:00 – 16:50 Uhr
Chaim Noll, Der Schmuggel über die Zeitgrenze
Leseforum Israel Halle 4, Stand D400

16:00 – 16:30 Uhr
Beni Frenkel: Gar nicht koscher – Vom täglichen Schlamassel, als Jude durchs Leben zu gehen
Schweizer Buchhändler- und Verleger Verband SBVV Halle 4, Stand C300

16:30 – 17:00 Uhr
Moritz Hoffmann: Geschichte twittern. Wie Geschichte lebendig wird
Das Buch zum Echtzeit-Twitter-Projekt „Heute vor 70 Jahren“
Sachbuchforum Halle 3, Stand E211

17:00 – 18:30 Uhr
Happy Hour Indonesia. Empfang und Get Together
Stand der Frankfurter Buchmesse Halle 4, B501

17:00 – 18:00 Uhr
Vorstellung der Preisträger des Preises der Leipziger Buchmesse 2015
Das Blaue Sofa Glashalle, Stand 04

17:30 – 18:00 Uhr
Empfang anlässlich der Premiere des Forums Die Unabhängigen
Die Unabhängigen Halle 5, Stand E309

Daniel Hoch Buchpräsentation 17. Sept 2014 (40)18:00
Daniel Hoch: Aufschieberitis – die Volkskrankeit Nr.1
GALERIA Kaufhof, Restaurant DINEA 4. Etage, Neumarkt 1

19:00
#pubnpub zur Leipziger Buchmesse 2015
Der entspannte Treffpunkt für Buchleute von überall her (mit Leander Wattig)
Papa Hemingway, Peterssteinweg 10/Münzgasse 1

19:00
Die Lange Nacht der kurzen Krimis
Südfriedhof, Trauerhalle Prager Str. 210 (Eingang über Prager Straße)

19:00
Lange Leipziger Lesenacht
Moritzbastei, Schwalbennest, Universitätsstr. 9

19:00
Junge Leipziger Literatur: „Pedalpilot Doppel-Zwo“ und „Fayvel der Chinese“
4Rooms, Täubchenweg 26

19:30
Arno Geiger: Selbstporträt mit Flusspferd
Bundesverwaltungsgericht, Simsonplatz 1
auch Freitag, 11:30 Forum autoren@leipzig Halle 5, Stand B600
Freitag, 15:00 im ARD-TV-Forum Halle 3, Stand C500/501
Freitag, 16:30 Frankfurter Allgemeine Zeitung Halle 4, Stand D101
Samstag, 11:00 Das Blaue Sofa Glashalle, Stand 04
Samstag, 12:30 3sat Glashalle, Stand 18
Samstag, 16:00 taz.studio Halle 5, Stand E408
Signierstunde Samstag, 14:30 Autorenbuchhandlung Halle 5, Stand A101

19:30 / 21:30
Geschichten von Liebe und Finsternis.
Eine lange Nacht der deutsch-israelischen Literatur und Club Tel Aviv
mit Dan Diner, Lizzie Doron, Hendrikje Fitz, Gila Lustiger, Mirjam Pressler, Avi Primor, Reiner Schöne, Meir Shalev, Carlo Strenger, Hila Blum, André Herzberg, Norbert Kron, Rebecca Maria Salentin, Amichai Shalev
Schauspielhaus und Baustelle im Schauspielhaus, Bosestraße 1

20:00
KrimiLounge im Stein
Stein am Bayrischen Bahnhof, Windmühlenstr. 37

20:00
mare-Verlagsabend, u.a. mit Autorin Ulrike Draesner
Buchhandlung an der Thomaskirche, Burgstr. 1–5

20:00
Mords-Lust und Rosen: Tatort Leipzig
Krimilesung im Blumenladen „Rosenkavalier“ am Südfriedhof, Prager Straße 189

20:00
Krekeler killt: Österreichische Kriminacht
Kulturhafen Riverboat, Erich-Zeigner-Allee 45

21:00
Lyrikabend: Neues aus Flandern und den Niederlanden
naTo, Karl-Liebknecht-Str. 46

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Freitag, 13. März 2015

10:00 – 11:30 Uhr
Miguel Diaz Vizoso, Zeichner von „Die Schlümpfe“, zeichnet und signiert
Splitter Verlag Halle 1, Stand B101b
auch Samstag, 15:00 an gleicher Stelle

10:00 – 10:30 Uhr
Seelenatem Meditation mit Christian Anders
Literaturforum buch aktuell Halle 3, Stand E401

10:30 – 11:00 Uhr
Waldtraut Lewin: Wenn du jetzt bei mir wärst
Eine Annäherung an Anne Frank

LVZ-Autorenarena Halle 5, Stand A100

10:30 – 11:30 Uhr
Was Verlage von neuen Autorinnen und Autoren erwarten
Bestsellerautorin Sabine Ebert über ihren Weg zur ersten Veröffentlichung
Forum autoren@leipzig Halle 5, Stand B600

10:30 – 11:00 Uhr
Mastering the Piano – Buchpräsentation mit Starpianist Lang Lang
Musikcafé Halle 4, Stand A401
auch Freitag, 17:00 an gleicher Stelle

11:00 – 11:30 Uhr
Avi Primor: Nichts ist jemals vollendet
Das Blaue Sofa Glashalle, Stand 04

Länderreise Peer Steinbrück bei Kirow Krane Leipzig, 29.05.2013. Foto Detlef M. Plaisier (1)11:15 – 12:00 Uhr
Peer Steinbrück im Gespräch
Deutschlandradio Glashalle, Stand 12
auch Freitag, 14:30 Das Blaue Sofa, Glashalle, Stand 04

12:00 – 12:30 Uhr
Tatjana Kuschtewskaja: Aus den Suppentöpfen der Zaren
Ein Küchenblick auf Russland und seine Herrscher
Literaturforum , Halle 5, Stand F600

13:00 – 14:00 Uhr
Treffen der Eisernen Buchblogger, CCL, Bankettraum 1

13:00 – 14:00 Uhr
Vorstellung der Nominierten zum Preis der Leipziger Buchmesse in der Bloggerlounge

14:00 – 15:00 Uhr
(Inoffizielles) Treffen der Buchblogger in der Bloggerlounge

15:00 – 15:40 Uhr
Die Schweizer Bank
Gespräche mit Schweizer Autoren auf dem roten Bänkli

auch Sonntag, 11:00
ARTE, Glashalle, Stand 11

15:00 – 16:00 Uhr
Ukrainische Nacht – Nahaufnahmen der ukrainischen Gesellschaft heute
Forum OstSüdOst Halle 4, Stand E505

Gregor Gysi Wahlkampf DIE LINKE Leipzig August 2013. Foto Detlef M. Plaisier15:30
Was bleiben wird. Ein Gespräch über Herkunft und Zukunft
mit Gregor Gysi und Friedrich Schorlemmer
Das Blaue Sofa, Glashalle, Stand 04

16:00 – 16:30 Uhr
Franziska Hauser: Sommerdreieck
ARD-TV-Forum Halle 3, Stand C500/501

18:00
Matthias Politycki: 42,195 – Warum wir Marathon laufen und was wir dabei denken
Stadtbibliothek, Grassisaal, Wilhelm-Leuschner-Platz 10

19:00
Nordische Literaturnacht – Zehn Autoren aus fünf nordischen Ländern
naTo, Karl-Liebknecht-Str. 46

19:00
Finding Home by Leipzig Writers
Ein Strauß zeitgenössischer Literatur von Poesie bis Poetry Slam aus dem Repertoire der Weltbürger zu Leipzig
Poniatowski, Kreuzstr. 15

19:00
Institutsprosa
Absolventen des Leipziger Literaturinstituts lesen aus ihren aktuellen Büchern
Deutsches Literaturinstitut Leipzig, Wächterstr. 34

19:00
John Sinclair: Das Ende – 100. Folge vom erfolgreichen Hörspiel JOHN SINCLAIR
Südfriedhof Trauerhalle, Prager Str. 210, Eingang über Prager Straße

19:30
Buchpremiere: Sabine Ebert, 1815 – Kriegsfeuer
Audimax der Uni Leipzig

19:30
Anne Köhler: Ich bin gleich da
A Priori, Gottschedstr. 12
auch Samstag, 11:30 Forum autoren@leipzig Halle 5, Stand B600

19:30
Karlen Vesper: Die Puppennäherin von Ravensbrück
Zwölf authentische Geschichten über den Widerstand im Dritten Reich
Liebknecht-Haus Leipzig Braustraße 15

20:00 – 22:30
Beschützt dich die Schlange oder greift sie dich an? Eine Lyriknacht
Helheim, Weißenfelser Straße 32

20:00 – 24:00
Lesung der unabhängigen Verlage
Lindenfels Westflügel, Hähnelstr. 27

20:00
Piotr Pazinski: Die Pension
Ein Plädoyer für das Erinnern an die Lebenswelt der polnischen Juden
Polnisches Institut, Markt 10
auch Samstag, 13:00 Forum OstSüdOst Halle 4, Stand E505

20:00 – 21:00 Uhr
Jean Ziegler: Ändere die Welt
Museum der bildenden Künste, Katharinenstraße 10
auch Samstag, 13:00 ARD-TV-Forum Halle 3, Stand C500/501
Samstag, 14:30 Das Blaue Sofa Glashalle, Stand 04
Samstag, 17:00 LVZ-Autorenarena Halle 5, Stand A100

20:00
Terézia Mora: Nicht sterben
Haus des Buches, Gerichtsweg 28

20:00
Die Lesbische* Büchernacht & Queer-Party
Vier Autorinnen lesen Geschichten von Liebe, Leben und Erotik
Kulturfabrik Leipzig, Frauenkultur e.V., Windscheidstr. 51

21:00
Love Bites: Die erste Erotische Nacht zur Leipziger Buchmesse
Ein Revue-Abend mit Tanzshow, sexy Performances, Lesungen & Live-Musik
Centralkabarett, Blauer Salon, Markt 9

22:30
Party der Jungen Verlage
Schauspielhaus, Garderobenfoyer, Bosestraße 1

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Samstag, 14. März 2015

09:30 – 10:30 Uhr
Skoobe und dotbooks Bloggerfrühstück
Halle 4, B 209

10:00 – 17:00 Uhr
Leipziger Autorenrunde (mit Leander Wattig)
Mehrzweckfläche 3/4 im CCL

10:00 – 10:30 Uhr
Mircea Cărtărescu: Die Flügel
Das Blaue Sofa Glashalle, Stand 04

10:30 – 11:00 Uhr
Prof. Hellmuth Karasek auf der Leipziger Buchmesse 2013. Foto Detlef M. PlaisierHellmuth Karasek: Das find ich aber gar nicht komisch!
LVZ-Autorenarena Halle 5, Stand A100
auch Freitag, 20:00 Kabarett-Theater Sanftwut in der Mädlerpassage, Grimmaische Str. 2-4
Samstag, 20:00 Ariowitsch-Haus, Zentrum Jüdischer Kultur, Hinrichsenstr. 14

11:00 – 11:30 Uhr
Polina Scherebzowa: Polinas Tagebuch
Eine Kindheit während des Krieges in Tschetschenien
ARD-TV-Forum Halle 3, Stand C500/501
auch Samstag, 12:00 taz.studio Halle 5, Stand E408

11:00 – 11:50 Uhr
Ron Segal: Jeder Tag wie heute
Leseforum Israel Halle 4, Stand D400

11:00 – 11:30 Uhr
Angela Krauß: Eine Wiege
LVZ-Autorenarena Halle 5, Stand A100

11:30 – 12:00 Uhr
Steffen Kopetzky: Risiko
Roman über eine Geheimexpedition des Deutschen Reichs an den Hindukusch in der Zeit des Ersten Weltkrieges
Das Blaue Sofa Glashalle, Stand 04
auch Samstag, 13:00 Frankfurter Allgemeine Zeitung Halle 4, Stand D101

11:30 – 12:00 Uhr
Ohne Maulkorb – Aus dem Tagebuch meines Hundes
Dolly Buster mal anders…
Forum Hörbuch + Literatur Halle 3, Stand B500
auch Samstag, 16:30 LVZ-Autorenarena Halle 5, Stand A100
Samstag, 19:00 Café Waldi, Peterssteinweg 10, 04107, Leipzig (Zentrum)

12:00 – 12:30 Uhr
Daniel Suter: Die Unvergleichlichen
Daniel Suter erzählt die Geschichte seiner beiden Grossmütter
Schweizer Buchhändler- und Verleger Verband SBVV Halle 4, Stand C300
auch Samstag, 15:00 Die Unabhängigen Halle 5, Stand E309

12:30 – 13:00 Uhr
Tilman Strasser: Hasenmeister
Die Unabhängigen Halle 5, Stand E309

12:30 – 13:00 Uhr
Sebastian Fitzek: Passagier 23
Literaturforum buch aktuell Halle 3, Stand E401
auch Samstag, 13:30 Forum autoren@leipzig Halle 5, Stand B600
Signierstunde Samstag, 15:00 in der Autorenbuchhandlung Halle 5, Stand A101

13:00 – 14:00 Uhr
Oliver Zille, Direktor der Leipziger Buchmesse, in der Bloggerlounge

14:00
buchhandel.de trifft Blogger in der Bloggerlounge

13:00
Piotr Paziński: Die Pension
Halle 4, Stand E505

13:00 – 13:45 Uhr
Gunter Böhnke: 50 einfache Dinge über die Sachsen
Neues Deutschland Halle 5, Stand D410

14:00 – 14:50 Uhr
Anat Talshir: Über uns die Nacht
Leseforum Israel Halle 4, Stand D400

14:00 – 14:30 Uhr
Olaf Straube: Eine Hand voll Nacht. Deutschlands erster Schlagerroman
Literaturforum ‚buch aktuell‘ Halle 3, Stand E401

Regina Scheer bei Lehmanns 09. Dez 2014. Foto Detlef M. Plaisier (6)15:30 – 16:00 Uhr
Regina Scheer: Machandel
LVZ-Autorenarena Halle 5, Stand A100
auch Samstag, 20:15 Buchhandlung Hugendubel, Petersstr. 12-14

16:00 – 16:30 Uhr
KINO!
Florian Henckel von Donnersmarck, Regisseur des Oscar-Films „Das Leben der Anderen“, spricht über die großen Filme von heute
ARD-TV-Forum Halle 3, Stand C500/501
auch Samstag, 19.30 in den Passage Kinos, Hainstr. 19a
Sonntag, 10:00 bei Deutschlandradio Glashalle, Stand 12
Sonntag, 14:00 Das Blaue Sofa Glashalle, Stand 04
Sonntag, 15:30 in der LVZ-Autorenarena Halle 5, Stand A100
Signierstunde Sonntag, 11.30 in der Autorenbuchhandlung Halle 5, Stand A101

16:00
Ukrainian – Nightingale Dictionary
Ukrainian author Svetlana Lavochkina reads her work and reflects on the aufgabe of an expat writer (in englischer Sprache)
The English Room, Käthe-Kollwitz-Str. 54

16:30 – 17:00 Uhr
Achtung ich Komme! In 80 Orgasmen um die Welt
Sachbuchforum Halle 3, Stand E211

17:00
Poesie aus dem Baltikum
Lettland und Litauen präsentieren vier Stimmen aus der heutigen Literaturszene
naTo, Karl-Liebknecht-Str. 46

17:00 – 18:00 Uhr
Einblick in die Kultur Koreas, unter anderem zu „Korea und Koreaner in Leipzig“
Forum International mit Übersetzerzentrum Halle 4, Stand C503

18:00 – 21:00 Uhr
Exklusive Abendlesung mit 24 Top Indie Autoren
Amazon Logistikzentrum (nur auf persönliche Einladung)
http://www.lieblingsautoren.org

18:00
Ursula Ackrill: Zeiden, im Januar
Haus des Buches, Gerichtsweg 28
auch Sonntag, 13:30 Die Unabhängigen Halle 5, Stand E309

18:00
Die große Fantasy-Nacht bei Ludwig
Vier Autoren und fantastische Welten mit Drachen, Orks, Zwergen, Elfen und Hexen
Bahnhofsbuchhandlung LUDWIG, Querbahnsteig, Preußischer Wartesaal Promenaden im Hauptbahnhof

18:00
Sputnik LitPop. Die Literaturparty zur Leipziger Buchmesse
Neues Rathaus, Martin-Luther-Ring 4

19:00
Von Polen her: Europa denken
Buchvorstellung mit den Herausgebern Roland Hirte und Friedrich von Klinggräff
Das Buch versammelt unter anderem Interviews mit Überlebenden des Zweiten Weltkrieges und weiteren Zeitzeugen. Hinterfragt wird der heutige Ansatz, wie Polen die Entwicklung Europas befördern kann.
Poniatowski, Kreuzstr. 15

19:00
LVZ-Kriminacht: Aktuelle Bestseller der Kriminalliteratur
mit Sebastian Fitzek „Passagier 23“ (Droemer Knaur) | Susanne Mischke „Kalte Fährte“ (Berlin Verlag) | Nicola Förg „Glück ist nichts für Feiglinge“ (Piper) | Zoe Beck „Schwarzblende“ (Heyne Verlag) | Jennifer Benkau „Mit Rosen bedacht“ (Bastei Lübbe) | Eva Lirot „Im Feuer“ (fhl)
LVZ Kuppelhalle, Peterssteinweg 19

19:00
Philippe Smolarski: Fayvel der Chinese. Ein Roadmovie im Warschauer Ghetto
Schlechtes Versteck, Könneritzstr. 32

[Der Mann für den Text] Frühlingsrundgang in der Baumwollspinnerei Leipzig 05.05.2013 (38)19:30
Winzersterben. Krimilesung mit Weinprobe
Baumwollspinnerei, Halle 3, Weinhandlung EN GROS & EN DETAIL, Spinnereistraße 7

20:00
Nachbarn und Raketen
Doppellesung mit zwei Debuts: Karen Köhler „Wir haben Raketen geangelt“ und Madeleine Prahs „Nachbarn“
Café Cantona, Windmühlenstraße 29

20:00
Chigozie Obioma: Der dunkle Fluss
naTo, Karl-Liebknecht-Str. 46

20:45
Leipziger Buchnacht in der Schalterhalle des Bayerischen Bahnhofs, Bayrischer Platz 1

21:00
Wolf Schmid: Pedalpilot Doppel-Zwo
Dr. Seltsam, Merseburger Straße 25

21:30
Love Bites II – Die zweite Erotische Nacht zur Leipziger Buchmesse
Frivole Performances, sinnliche Tanzshow, verführerische Lesungen, erotische Filmszenen & Live-Musik
Passage Kinos, Hainstr. 19a

22:30
Die Queere-Party-Nacht zur Buchmesse
Kulturfabrik Leipzig, Frauenkultur e.V., Windscheidstr. 51

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Sonntag, 15. März 2015

09:00 – 09:45 Uhr
Gottesdienst für Aussteller und Journalisten
Leseinsel Religion Halle 3, Stand A200

10:30 – 11:00 Uhr
Christa Spannbauer: Mut zum Leben. Die Botschaft der Überlebenden von Auschwitz
Sachbuchforum Halle 5, Stand A200

11:00 – 12:30
1. Meet & Greet zwischen Literaturagenten, Verlagen und Autoren
Fachforum, Halle 5

11:00 – 11:30 Uhr
Tippgemeinschaft 2015. Arbeiten junger Autoren am Deutschen Literaturinstitut Leipzig
Leseinsel Junge Verlage Halle 5, Stand D200

Leipziger Buchmesse 2014 Manga. Foto Detlef M. Plaisier11:30 – 14:00 Uhr
Cosplay Kostüm-Wettbewerb
Große Bühne Halle 1, Stand B601

13:00 – 15:00 Uhr
Die Häkelweltmeisterin der myboshi-Häkel-WM kommt auf die Messe!
Mit Hai Nquyen, zweimalige Häkelweltmeisterin aus Leipzig
Fachforum 1 Halle 5, Stand D600

13:00 – 16:00 Uhr
Go-Turnier
Go-Bereich, Halle 1, Stand B204

14:30 – 15:00 Uhr
Sebastian Engelbrecht: Beste Freunde. Als Deutscher in Israel
Persönliche Erlebnisse als ARD-Hörfunk-Korrespondent in Israel
Leseinsel Religion Halle 3, Stand A200

15:30 – 16:00 Uhr
Verena Boos: Blutorangen
Deutsche und spanische Geschichte über drei Generationen
Literaturforum Halle 5, Stand F600

19:00
Deutsch-Polnischer Literatursalon
Der Verein Städtepartnerschaft Leipzig-Krakau eröffnet feierlich eine neue Bühne für die Deutsch-Polnische Freundschaft. Ein Transfer der besten Schriftwerke aus der UNESCO-Stadt der Literatur nach Leipzig. Mit Roman Israel, ehemal. Stipendiat der „Villa Decius“
Anschließend 21:00: Konzert Die DAMÄN
Sängerin Jolanta Drywa und Pianistin Jenny Lübke beleuchten das Thema Frauenbild in der Gesellschaft. Das Repertoire umfasst Lieder u.a. von Brecht und Weill, Amanda Palmer und Amoree Lovell.
Poniatowski Polski Bar & Restauracja, Kreuzstr. 15

19:00
Stadtgespräche aus Leipzig
Buchpräsentation mit Lene Hoffmann und Volly Tanner
Eisengießerei, Gasthaus im Westwerk, Karl-Heine-Straße 93

20:00
Die Nacht der Lesebühnen. Der traditionelle Buchmesseabschluss
UT Connewitz, Wolfgang-Heinze-Str. 12a

Rezensionsreihe Israel zur Leipziger Buchmesse 2015, Teil 6: Meir Shalev, Zwei Bärinnen

Eigentlich möchte die Historikerin Warda nur ein Buch über die erste jüdische Besiedlungswelle vor der Gründung des Staates Israel schreiben. Dafür interviewt sie Menschen wie die Lehrerin Ruth, welche diese Zeit zumindest noch vom Hörensagen her kennen. Ruth Familie lebt seit drei Generationen in einem Dorf im Norden Israels. Ihre Geschichte ist aber komplett anders, als es die Historikerin erwartet hatte. Die Familiengeschichte mutet eher als eine parabelhafte Tragödie biblischen Ausmaßes an, geprägt von Leidenschaft, Untreue, Verlust, animalischer Rache und Sühne.

Quelle: diogenes.tumblr.com
Quelle: diogenes.tumblr.com

Alles, was ein Mann braucht
Als Ruths Großvater Seev Ende der 1920er aus Galiläa aufbricht, um in Palästina sein Glück zu finden, geben ihm die Eltern alles mit, was ein Mann zur Ansiedlung braucht: ein Gewehr, eine Kuh, einen Baum und eine Frau. Gemeinsam mit seinem Freund Nachum gründet er einen Moschaw, einen genossenschaftlich geführten Hof. Obwohl sich Seev redlich müht, bleibt er zunächst als Gärtner erfolglos. Um das Unglück perfekt zu machen, ist er in den ersten Jahren seiner Ehe auch noch impotent. Seevs Frau betrügt ihn mit Nachum und wird schwanger. Daraufhin bringt Seev Nachum um, lässt die Tat jedoch als Selbstmord erscheinen, weil sich im Dorf zuvor schon zwei Bauern umgebracht hatten. Das Neugeborene lässt er in der Wildnis verhungern. Nun beginnt eine Spirale der Gewalt, die wie ein Fluch über Ruths Familie zu liegen scheint. Der Fluch ist erst gebannt, als Seev selbst durch die Hand von Banditen in der Wüste stirbt.

Meisterhaft erzählt
Meir Shalev beweist mit „Zwei Bärinnen“, dass er zu Recht als einer der großen Erzähler Israels gilt. Er erzählt nicht chronologisch, sondern der Leser muss den Handlungsfaden selbst aus verschiedenen Facetten zusammensetzen. Shalev bedient sich hierfür der Erzählweise älterer Menschen, die ihren Enkeln das Vermächtnis ihres Lebens mitgeben. Die leichte, phasenweise amüsante Entwicklung der Geschichte ließ mich oft schmunzeln.

Mein Fazit
Zwei Bärinnen ist eine rundum gelungene Familiensaga, in der zwischenmenschliche Tragödien statt politischer Ereignisse im Vordergrund stehen. Zum besseren Verständnis sollte sich der Leser zumindest für die jüngere Geschichte des Nahen Ostens interessieren. Auch der Stil, wie Meir Shalev seine Geschichte entwickelt, ist auf den ersten Seiten gewöhnungsbedürftig, hebt sich aber wohltuend vom Mainstream ab. Lesen!

Meir Shalev, Zwei Bärinnen
Diogenes, 2014
Online bestellen: https://www.buchhandel.de/buch/Zwei-Baerinnen-9783257069112
Autor der Rezension: Harry Pfliegl

Rezensionsreihe Israel zur Leipziger Buchmesse 2015, Teil 5: André Herzberg, Alle Nähe fern

André Herzberg (Jahrgang 1955) ist Musiker, Sänger, Schauspieler, Moderator und Autor. Er stammt aus einer „streng kommunistischen“ (Vita) jüdischen Familie. 2000 erschien sein erster Erzählband Geschichten aus dem Bett. 2004 wurde sein autobiografischer Roman Mosaik veröffentlicht.

Quelle: www.ullsteinbuchverlage.de
Quelle: www.ullsteinbuchverlage.de

Startschwierigkeiten
Das Buch ist in jeder Hinsicht ungewöhnlich. Die ersten Seiten lassen noch keine wirkliche Lesefreude aufkommen. Ich kämpfe damit, dass das Buch im Präsens geschrieben ist. Es fällt mir dadurch deutlich schwerer, mich in die Vergangenheit zu versetzen. Allerdings bekommt das Buch dadurch auch eine gewisse Schnelligkeit. Dazu tragen auch die kurzen und knappen Kapitel bei, die von einer ungeheuerlichen Intensität sind. André Herzberg baut mit nur wenigen, aber intensiven Worten eine Dramatik auf, die mich dann doch fesselt.

Blankes Entsetzen
„Man wird ihnen sagen, sie sollten duschen. Nachher wird man verwerten, was von toten Körpern nützlich ist. Haare, Goldzähne, eben alles was noch zu gebrauchen ist.“ Mir laufen eiskalte Schauer über den Rücken, als André Herzberg trocken, unterkühlt und doch so erschreckend real die Konzentrationslager beschreibt. Jeder Satz klingt, als spräche man nicht über Menschen, sondern über unbrauchbare Dinge, die man einfach entsorgt. An dieser Stelle fesselt mich das Buch, es nimmt mich geradezu ein. Ich muss an das Konzentrationslager von Dachau denken, dass ich vor einigen Jahren besucht habe.

Im Eiltempo durch das Jahrhundert
André Herzberg führt seine Leser mit einer deutsch-jüdischen Familiengeschichte temporeich durch mehr als ein Jahrhundert deutscher Geschichte – drei Generationen, zwei Weltkriege, zwei Diktaturen. Der Bogen wird gespannt von den Schiffen der Cunard Reederei auf ihrem Weg nach New York, etwa um 1910 bis 1912, bis zum Fall der Mauer. Wie schwergewichtig die Ereignisse auch sein mögen, André Herzberg erzählt sie unterkühlt, fast schon nebenbei, als sei er nur ein neutraler Beobachter. Dabei haben die Geschehnisse während der NS-Zeit wesentlich stärker auf mich gewirkt als die neuere deutsche Geschichte.

Die Erzählkunst von André Herzberg kann darauf verzichten, Jahreszahlen oder Daten aufzulisten. Mit nur wenigen Andeutungen weiß der Leser, welche politischen Ereignisse bevorstehen und an welchen Orten er sich befindet. Ich habe beim Lesen von meinen vielen Reisen profitiert. Ich kenne Israel, Kapstadt und das jüdische Viertel von New York. So bekam der Text für mich noch einen besonderen Reiz.

Mein Fazit
Ein temporeiches Buch, das nach den ersten Kapiteln an Fahrt aufnimmt. Ich empfehle es weiter. Einziges Manko: Ich hätte mir etwas mehr „Auseinandersetzung“ zwischen Juden und Deutschen gewünscht. Manche Ereignisse werden zu schnell erzählt und enden zu abrupt.

André Herzberg, Alle Nähe fern
Ullstein Hardcover, 2015
Online bestellen: https://www.buchhandel.de/buch/Alle-Naehe-fern-9783550080562
Link zum Autor: www.andreherzberg.de
Autorin der Rezension: Carina Tietz
www.carina-tietz.de/

Leipziger Buchmesse 2015: Verfolgen Sie meine Rezensionsreihe zum Partnerland Israel

Wie schon zur Frankfurter Buchmesse 2014 mit dem Partner Finnland, werde ich in diesem Jahr eine Rezensionsreihe zur Leipziger Buchmesse mit dem Partner Israel auflegen. Der Anfang ist gemacht mit einer Besprechung zu „Elsas Stern“. Ich bin sehr gespannt, welche Themen sich ergeben. Bisher finde ich nur drei Stichwörter: Holocaust, Kibbuz, Krimi.

Besonders freue ich mich über einen Gastrezensenten: Bernd Karwen, Mitarbeiter am Polnischen Institut Leipzig und ausgewiesener Kenner polnischer Gegenwartsliteratur, wird für diesen Blog den Roman „Die Pension“ von Piotr Paziński besprechen. Der Autor liest am 13. März um 20:00 Uhr im Polnischen Institut Leipzig aus seinem Debutwerk, für das er mehrfach ausgezeichnet wurde. Auch Dr. Thomas Feist, Vorsitzender der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Leipzig, hat eine Gastrezension zugesagt. Er wird seine Leseeindrücke von „Wilhelm Brasse, Der Fotograf von Auschwitz“ schildern. Danke!

Rezensionsreihe Israel zur Leipziger Buchmesse 2015, Teil 1: Agnes Christofferson, Elsas Stern. Oder: Shoah-Schatten in Manhattan.

Auschwitz, Holocaust, bestialischer Völkermord, traumatisierte Überlebende und selbstvergessene Verbrecher, die sich in einem neuen Leben einzurichten versuchen… das ist alles in allem extrem harter Stoff. Wer sich diesem Thema als Autor stellt, verdient zunächst einmal großen Respekt, denn die Fallhöhe kann hier sehr hoch sein. Die gebürtige Polin Agnes Christofferson hat sich der Herausforderung gestellt. Und – abgesehen von wenigen Abstrichen – legt die Autorin mit ihrem Roman „Elsas Stern“ eine beeindruckende Geschichte vor: über miteinander verwobene Schicksale und die grenzenlose Grausamkeit, zu der Menschen fähig sind.

Quelle: www.acabus-verlag.de
Quelle: www.acabus-verlag.de

Die Handlung beginnt 1979 in New York. Elsa, Jüdin und Auschwitz-Überlebende, trifft sich mit ihrer Tochter Leni in einem italienischen Restaurant. Als ein älterer Mann die Gaststätte betritt, bricht Elsa offensichtlich geschockt zusammen. Im Krankenhaus kümmern sich Elsas Töchter Leni und Salome besorgt um ihre Mutter – diese benimmt sich allerdings zusehends immer seltsamer. Schließlich übergibt Salome das alte Tagebuch von Elsa an Leni. Und damit startet der zentrale Plot des Romans. Sie erfährt aus den Aufzeichnungen der Mutter nicht nur, wie ihre ganze Familie von den Nazis fast ausgelöscht wurde und dass Elsa in Auschwitz als Opfer brutalster Menschenexperimente leiden musste – auch ihre Schwester Salome ist nicht wirklich mit ihr verwandt… und es gibt einen skrupellosen Arzt namens Erich Hauser, der mit dem Schicksal ihrer Mutter auf verschiedenste Weise verknüpft ist.

Klar, der unbekannte Mann in der Pizzeria ist natürlich dieser grausame KZ-Arzt. Und die, übrigens recht knappe und literarisch wie dramaturgisch eher mittelmäßige, Rahmenhandlung, dreht sich um die Enttarnung des Mannes, der im New York der späten 1970er Jahre als Kinderarzt Peter Miller praktiziert. Zu großer Form läuft der Roman bei den Tagebuch-Sequenzen aus der Perspektive von Elsa auf. Dieser Strang macht rund 80 Prozent des Buches aus. Und keine Seite davon ist zu viel. Von der ersten Begegnung und sogar einem Flirt Elsas mit dem jungen „Erik“ Hauser in der Obhut eines versteckten Landsitzes bis zu den fürchterlichsten Beschreibungen des KZ-Alltags und schmerzhaft detaillierten Schilderungen medizinischer „Experimente“ des perversen Arztes in Auschwitz schont die Sprache dieses Buches den Leser nicht. Die realistische Härte der Prosa ist schlichtweg gewaltig. Und die Ambivalenz der Charaktere , ob SS-Männer, Kapos oder KZ-Insassen, gnadenlos in der Schilderung.

Autorin Agnes Christofferson, geboren 1976 in Polen und seit ihrem 12. Lebensjahr in Deutschland lebend, hat mit „Elsas Stern“ ein tatsächlich ergreifendes Buch geschrieben. Die Geschichte ist rein fiktiv – die Szenerie nicht. Und wer glaubt, zum Holocaust sei eigentlich alles schon gesagt, kann sich hier beim Lesen getrost selber fragen: Ist so ein Verbrechen je vergessen – oder heute wieder möglich? In diesem Buch findet der Leser die Antwort zwar nicht, aber es wird nach der Lektüre womöglich schwer sein, nicht danach zu suchen.

Agnes Christofferson, Elsas Stern
Acabus Verlag, 2014
Online bestellen: https://www.buchhandel.de/buch/Elsas-Stern-Ein-Holocaust-Drama-9783862823109
Autor: Harald Wurst | ph1.de

Gelüftet: Israel wird Schwerpunktland der Leipziger Buchmesse 2015

Israelische Flagge vor dem Mittelmeer (Foto: Wikimedia Commons/MathKnight & Zachi Evenor/Creative-Commons-Lizenz CC BY-SA 3.0)
Israelische Flagge vor dem Mittelmeer

Die Leipziger Messe hat bekanntgegeben, dass Israel 2015 das Schwerpunktland der Buchmesse sein wird. Offensichtlicher Grund: Vor 50 Jahren, im Mai 1965, nahmen Deutschland und Israel diplomatische Beziehungen auf.

Ich gestehe: Außer Amos Oz und Ephraim Kishon kenne ich keine israelischen Autoren. Ich werde das zum Anlass nehmen, mich zu informieren und hier auf dem Blog eine Rezensionsreihe israelischer Literatur zu starten.

Fotonachweis: Wikimedia Commons/MathKnight & Zachi Evenor/Creative-Commons-Lizenz CC BY-SA 3.0