Nachricht aus der Gedenkstätte Esterwegen

Kurt Buck von der Gedenkstätte Esterwegen hatte ich gebeten, den Einsatz meines Großvaters im Lager Esterwegen zu kommentieren. Nach meinem Besuch im Oktober vergangenen Jahres hatte ich lange nichts mehr gehört. Heute erfuhr ich von ihm selbst den Grund: Es war ein Herzinfarkt nur kurze Zeit später. Nun tastet er sich langsam wieder in die verantwortungsvolle Aufgabe hinein. Alles Gute, lieber Kurt Buck, und das nötige Maß Geduld!

Visser oder Visher? Die Schrift im Wandel der Zeit

Ich lerne auch etwas über die Wandlung der Schrift über die Jahrhunderte. Im Text wird ein bekannter Azt vom Fehn erwähnt. Doch wie war die Schreibweise: Visher oder Visser? Heinz J. Giermanns, Journalist in Westrhauderfehn, schreibt mir dazu:

„Bis etwa 1840 war es Aufgabe der Pastoren, die Geburt von Kindern zu registrieren. Das geschah handschriftlich in der altdeutschen Schrift. Diese Schrift kennt kein doppeltes „s“. Deshalb wurde das zweite „s“ als „Pastoren-S“ notiert, das dem „h“ unserer heutigen Schrift entspricht. Über viele Jahrzehnte wurde es also als „h“ geschrieben; daher „Visher“ und nicht „Visser“. Heute gibt es nur noch „Visser“, aber der Arzt hieß immer „Visher“ und sollte deshalb auch so geschrieben werden.“

Danke für diese Erklärung, die auch für mich als Familienforscher interessant ist.

Dr. Visher ist übrigens bei alten Fehntjern bekannt, weil er fünf Jungen eines Patienten zu sich in seine Villa nahm und adoptierte. Die Mutter war gestorben, der Vater konnte nicht alle Kinder ernähren. Vom Ehepaar Visher mit den fünf Buben gibt es ein Foto, eines meiner Lieblingsfotos (Danke an Heini Albers aus Bockhorst).

Das sind meine Testleser

Am Freitag sind die Leseexemplare aus dem Druck gekommen, gestern habe ich sie zur Post gebracht. Erst war der Mann von UPS begeistert, das er 25,9 Kilo in den dritten Stock wuchten durfte. Dann hat sich die nette Dame auf der Post gefreut. Ist das nun ein Päckchen oder ein Maxibrief? Ach herrje, und dann auch noch zwei nach Österreich. Bei der Summe des Portos kam dann ihr Lächeln zurück.

Ich habe die Testleser in zwei Gruppen aufgeteilt:

Gruppe A wohnt direkt auf dem Fehn in Ostfriesland und kann mir etwas sagen zu Personen und Orten. Es ist ja schon eine Herausforderung, eine Regionalbiografie über die Entfernung von 500 Kilometern zu verfassen.

Gruppe B besteht aus Autoren, Journalisten, Buchhändlern und Verlegern. Da hoffe ich dann auf ein fachliches Urteil zu Sprache und Aufbau.

Dazu kommen dann noch die Fachkommentare zu einigen Kapiteln, etwa zum Geschehen im Konzentrationslager und zur Problematik der Kriegsenkel.

Bis die ersten Rückläufe da sind, werde ich die Fotos auswerten und aussuchen.

Heute habe ich „Oll Willm“ kennengelernt

Natürlich nicht im wirklichen Leben, sondern im Text meines Vaters. Er war ein ostfriesischer Einsiedler, der allen Annehmlichkeiten des Lebens entsagte und in einer Moorkate lebte. Erst in seinen letzten Lebenstagen, in den 1960er Jahren, zog er in ein festes Haus, schlief aber weiter nicht im Bett. Sein Großneffe hat auf seinem Blog einige wunderbare Fotos von ihm veröffentlicht.

Was essen wir an Heiligabend?

Morgen ist Heiligabend. Da geht es wieder um die Frage: Was essen wir? Viele bevorzugen Kartoffelsalat mit Würstchen und essen erst die beiden folgenden Tage Fleisch. So auch die Familie aus der Weihnachtsgeschichte, die von Christa Stumpe in Plattdeutsch verfasst wurde. Einige von euch kennen Christa aus dem Bürgerbüro in Westrhauderfehn und als Plattdeutsch-Beauftragte. Danke für das Lächeln, Christa!

Ich wünsche allen Leserinnen und Lesern frohe, ruhige und gesegnete Festtage!

„Eeen, twee, dree is ’t al weer Wiehnachten, wo de Tied docht henflügggt”, Anna kricht Tassen up Tafel. „In de Ladens stahnt de Weihnachtsmannen al lang weer up de Boorden un wachten. Un waar wi nett bi Wiehnachten bünd, wat will wi denn dit Jahr to Heilig Avend eten, wat meenst du, Vader?” De Ogen van Hein, de al dicht wassen, gahnt en Gliev weer open. Hein brummt: „Tuffelsalat mit Würstchen!” „Och nee, dat harr wi vergangen Jahr.” „En Haas?” „Nee, de is mi nich so good bekomen un mit al de Schrootkugels daar in, dat was mi gaar nix to.” „Denn maak Rolladen un nu laat mi slapen!”

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