Das Trio zur Buchmesse: Schmecken. Lesen. Lauschen.

Buchmesse schmeckt – das sind auch in diesem Jahr im Vorfeld der Buchmesse 30 Minuten Lieblingslesekost von Leipziger Prominenten, serviert zur Mittagszeit mit zwei Suppen in der Moritzbastei. Ich freue mich auf Oliver Zille, Direktor der Leipziger Buchmesse (23. Februar), den Kabarettisten Meigl Hoffmann (24. Februar), Martin Hundertmark, Pfarrer an der Thomaskirche (26. Februar), OB Burkhard Jung (2. März), den städtischen Jubelbeauftragten Torsten Bonew (5. März) und Wirtschaftsbürgermeister Michael Faber (6. März).  Das komplette Programm kann hier angeklickt werden.

Die Leipziger Buchmesse ist ohne das Lesefestival Leipzig liest undenkbar. Über 3.000 Veranstaltungen mit mehr als 3.200 Mitwirkenden an 400 Veranstaltungsorten – das ist weltweit einmalig. Auf http://www.leipziger-buchmesse.de/ll steht das Programm online zur Verfügung. Die gedruckte Fassung wird voraussichtlich ab 2. März vorliegen. Meine persönlichen Empfehlungen habe ich hier zusammengestellt.

Leipzig lauschtLeipzig lauscht ist neu. Mehr als 50 Studierende der Buchwissenschaft an der Universität Leipzig haben den gleichnamigen Blog ins Leben gerufen, der seit dem 12. Februar online ist. Partner sind die Messe Leipzig und der Kreuzer. Seit Oktober letzten Jahres wurde an dem Konzept getüftelt. „Wir wollen Lesern helfen, bei der Vielfalt des Angebotes den Überblick zu behalten“, erläutert Mitinitiatorin Alisa Hoven. Dazu werden auf dem Blog Autoreninterviews und Porträts, Buchbesprechungen und Texte zu den Leseorten eingestellt. Während der Buchmesse werden die Studierenden zahlreiche Lesungen besuchen und auf dem Blog zeitnah darüber berichten. Auch Facebook und Twitter werden als Social Media Kanäle bespielt. Mein Tipp: Reinschauen unter www.leipziglauscht.de.

Gastkommentar: Mein Buchmessefreitag 2014 / Von Sandra Gräfenstein

Autorin Sandra Gräfenstein. Foto: Detlef M. Plaisier
Autorin Sandra Gräfenstein. Foto: Detlef M. Plaisier

Einfach mal so einen Tag auf die Buchmesse? Geht nicht. Ich habe mich schon seit Tagen darauf vorbereitet, im Programmheft wichtige Veranstaltungen markiert und genau kalkuliert, wann ich wo wie am schnellsten hinkomme. Zur Einstimmung war ich gestern schon zur Lesung von Jens Lange „Stahlbetone, Kenotaphe – Brauttruhen von Mooreiche“ im Poniatowski.

Mein Buchmessefreitag beginnt pünktlich um neun in der Glashalle. Nur kurz umschauen, wie das Blaue Sofa dieses Jahr gestaltet ist, und schon geht’s auf zum Schweizer Forum, um einen guten Platz zum „Weckruf“ zu 9:30 Uhr zu ergattern. Der Weckruf ist laut (davon wird jeder wach, der mittlerweile in der Glashalle ist) und bringt mich ein wenig in die Schweizer Berge. Darauf folgt eine Fragerunde zur Schweiz… wunderbar und wissenswert. Die Schweizer spielen nicht „Mensch ärgere dich nicht“ sondern „Eile mit Weile“…

Schweizer Weckruf mit "Doppelbock". Foto: Detlef M. Plaisier
Schweizer Weckruf mit „Doppelbock“. Foto: Detlef M. Plaisier

Danach mache ich mich auf in Richtung CCL mit kurzem Abstecher in Halle 2, ich habe ja noch etwas Zeit… und so sehe ich zuerst bei der Bundesregierung vorbei und bekomme wieder ganz viel Material fürs Studium. Dieses Jahr veranstaltet die Bundesregierung eine Quizshow für Schüler mit Fragen zur deutschen Regierung und zur Welt. Puuuh… manche Fragen kann ich auch nicht beantworten. Danach geht’s noch zur Bundesbank, wo es Material zu Geld und Geldpolitik gibt und auch viele Fragen dazu beantwortet werden. Es gibt auch Papiergeld geschreddert und eingeschweißt zum Mitnehmen, ein schönes Dekostück.

Quelle: zdf.de
Quelle: zdf.de

Nun muss ich mich aber sputen. Um 11 Uhr gibt’s einen Vortrag im CCL von der EZB. Der Weg ins CCL ist leicht von Halle 2 aus – und nun? Keine Sorge, an den Treppen im CCL ist alles perfekt ausgeschildert. Seminarraum 13: Ebene +2. Super gefunden. Der Seminarraum ist angenehm klimatisiert und gut vorbereitet. Die Dozentin Kristin Gruner-Ziegler kommt von der Filiale der Deutschen Bundesbank Leipzig. Der Vortrag „Die Geldpolitik der EZB seit Ausbruch der Krise“ sollte 30 Minuten dauern. Es wurden spannende 45 Minuten daraus. Für weitere Fragen wurden alle Zuhörer an den Stand der Bundesbank in Halle 2 eingeladen, was ich auch für Fragen zum Material nochmals genutzt habe.

Das schnellste Fortbewegungsmittel auf der Buchmesse. Foto: Archiv Detlef M. Plaisier
Das schnellste Fortbewegungsmittel auf der Buchmesse. Foto: Archiv Detlef M. Plaisier

Nächster Treffpunkt: 13:30 Uhr am Blauen Sofa. Endlich Zeit, um mich in den Hallen genauer umzusehen. In Halle 2 gab es ganz viele Leseinseln für Kinder, Halle 4 war mit ganz viel Schweiz und etwas Fantasy belegt. Halle 5 brachte mir als erstes eine kleine Stärkung in Form einer großen Auswahl an Gummibärchen und zeigte mir dann alles Wichtige, um Karriere zu machen. Fragen zu Bewerbungen und Vorstellungsgesprächen wurden nach Anmeldung beim Karrieretag beantwortet. In Halle 3 gab es wieder Infos pur zur Uni Leipzig, dem ARD Hörbuchforum und dem ARD TV-Forum.

Vor der Öffnung der Hallen. Foto: Archiv Detlef M. Plaisier
Vor der Öffnung der Hallen. Foto: Archiv Detlef M. Plaisier

Nun wieder auf zur Glashalle. Eine kurze Verschnaufpause im Eingangsbereich, um die Manga-Kostüme zu sehen. Dann zum ZDF-Stand, um Kuli, Mainzelmännchen-Figur DET und Pin einzusammeln, und dann direkt zum Blauen Sofa: Autorengespräch um 13:30 Uhr mit Julia Enke zu ihrem Buch „Charisma und Politik“. Das Buch scheint aufklärend zu sein, welchem unserer Politiker Charisma fehlt… Es kommt auf meine bisher recht kurze Liste der Bücher, die ich gern lesen möchte.

Mein Gefühl sagt: Mittagszeit – dabei ist es schon nach 14 Uhr. Also einmal umschauen, was es alles so gibt in der Glashalle. Crêpes, Pizza, Hotdogs, Suppen, Kuchen. Ich entscheide mich für asiatische Nudeln mit Gemüse für fünf Euro.

Manga-Comic-Convention LBM 2014. Foto: Detlef M. Plaisier
Manga-Comic-Convention LBM 2014. Foto: Detlef M. Plaisier

Nach der Stärkung habe ich mir nochmals Halle 3 etwas genauer angeschaut und dann einen kurzen Abstecher in Halle 1 zur Manga-Comic-Convention gemacht. Die Halle 1 ist voller schöner Kostüme mit einer riesigen Bühne, auf der gerade ein Kampf der Jedi-Ritter nachgestellt wird. Manga und Comic ist nicht gerade meins, aber den Kampf der Jedi musste ich mir anschauen. Die Lichtschwerter waren einfach Klasse!

Jetzt wieder zurück in Halle 3 zur Uni Leipzig. Die Sitzplätze sind leider genauso hart und ungepolstert wie im letzten Jahr, die Themen aber genauso spannend. Thema um 16 Uhr ist die Eurokrise. Die einen Reden nur darüber, die anderen leben damit. Interessant, wie das in Portugal gesehen wird und wie man dort damit umgeht.

Leider kann nicht bis zum Schluss bleiben. Da wartet nämlich um 17 Uhr der Schweizer Ausklang in der Glashalle auf mich. Und es war die richtige Entscheidung: Christian Uetz, Performer und Autor, stellt sein „Schweizer Requiem“ vor. Ein gelungener Ausklang mit viel Humor.

So, nun habe ich all meine Stationen mitgenommen, die ich mir ausgesucht hatte, bin voll und ganz zufrieden und freue mich schon jetzt … auf die nächste Buchmesse vom 12. – 15.03.2015. Der Urlaub ist schon im Kalender vorgemerkt – genau wie die freien Tage zum WGT…