"Er trägt das B mit Leib und Herz"

logo pubnewsDie Publisher News haben mich mit einem Beitrag überrascht. Ich bin gerührt und dankbar.

„Es gibt nur einen Ort auf der Leipziger Buchmesse, den „gewöhnliche“ JournalistInnen nicht betreten dürfen: die Blogger-Lounge. „Ihnen fehlt das B“, sagt die Dame am Empfang. Detlef Plaisier – unermüdliches, fleißiges Urgestein der Buch-Blogszene – trägt das „B“ mit Leib und Herz. „Ähnliche Typen wie am Compact-Stand kannst auch auf der Leipziger PEGIDA-Demonstration treffen“, erklärt er. Plaisier hat neben seinem Buchblog einen Leipzig-Blog. Hinter ihm liegt ein Jahr der Verunglimpfung – bis hin zu Morddrohungen und Polizeischutz. Er verlässt Leipzig. „Habe ich verloren?“ fragt er mich … Nein. Wir haben verloren!

Andreas Artmann und das Kuratorium sind sicher: Irgendjemand mit dem „B“ wird die Arbeit fortsetzen. Danke Detlef Plaisier – für uns bist Du ein Sieger.“

Datenbank für Blogger: VLB-TIX listet alle lieferbaren Bücher

Bei mehr als 90.000 Neuerscheinungen im Jahr ist es fast unmöglich, den Überblick zu behalten. Mit der Datenbank VLB-TIX gelingt genau das: Titel sowohl verlagsbezogen wie auch verlagsübergreifend sichten, sie nach persönlichen Interessensgebieten filtern und selektieren und so den wirklichen Überblick über den Markt erhalten. In wenigen Wochen wird dies auch für Blogger möglich sein.

Angemeldete Nutzer können VLB-TIX zur Recherche nach bereits angekündigten Novitäten des VLB nutzen. Mit Suchprofilen, Alert-Funktionen und RSS-Feeds bleiben sie immer auf dem neusten Stand,  was den Rechercheaufwand deutlich reduziert. Bei interessanten Neuerscheinungen können Journalisten und Blogger digitale oder gedruckte Rezensionsexemplare direkt beim Verlag anfordern.

Diskussion: Preis der Leipziger Buchmesse für Literaturblogger

Dieser Beitrag richtet sich an alle Leser, besonders aber an Literaturblogger und Autoren.

In der Bloggerlounge der Leipziger Buchmesse 2015 hat Oliver Zille auf meine Frage, ob es denn auch bald einen Preis der Leipziger Buchmesse für Literaturblogger geben könne, geantwortet: „Wir haben das stark im Blick.“

Ich möchte diese Diskussion gern fördern und der Leipziger Buchmesse ein breites Meinungsbild von Betroffenen an die Hand geben. Mögt ihr mich unterstützen?

Ich frage euch:
Wann ist für euch ein Literaturblog preiswürdig?
Welche Kriterien sind für euch wichtig: Genre, Alter, Stil, Reichweite…?
Welche Blogs kommen gar nicht in Frage?
Wie sollte so ein Preis dotiert werden: mit Anerkennung oder mit Preisgeld?
Und wer sollte darüber entscheiden: Jury, Voting der Blogger…?

Ich habe schon viele Blogger und Autoren persönlich angeschrieben. Bitte sagt es auch weiter.

Vielen Dank für eure Mühe.

Treffen in der Bloggerlounge: Autoren und Blogger – eine zaghafte Liebe

In der Bloggerlounge der Leipziger Buchmesse trafen sich Nominierte und Ausgezeichnete des Preises der Leipziger Buchmesse mit Literaturbloggern. Beide Seiten verbindet die Leidenschaft für ihr Tun. Der Weg zueinander ist jedoch noch weit.

Erstmals hatte die Leipziger Buchmesse den 15 Nominierten des Preises der Leipziger Buchmesse jeweils einen Blogger als Pate zur Seite gestellt. Das Interesse auf Bloggerseite war groß, es kamen über 70 Bewerbungen. Leider wurde die Idee nicht zu Ende gedacht: Einige Nominierte offenbarten, sie hätten erst mit der Einladung zum Treffen in der Bloggerlounge von diesem Experiment der Buchmesse erfahren. Ein dicker roter Eintrag in das Aufgabenheft der Kommunikationsfachleute der Leipziger Buchmesse, aber auch der Verlage!

„Ich habe keinen Bock auf Twitter und Facebook. Da schwillt die Kommunikation doch nur an. Wirklichen Reichtum gibt es nur Face to Face.“ Autor Michael Wildenhain benennt deutlich sein Unbehagen. Er sei zwar viel im Netz unterwegs, lese aber selten Blogs. Seine Beobachtung: Dem ersten Enthusiasmus mit qualitätvollen Beiträgen folge fast überall mit zunehmender Zeit Ernüchterung und Ausdünnung. Jan Wagner, Preisträger in der Kategorie Belletristik (Verlosung eines signierten Exemplares hier) liest zwar selten Literaturblogs, hat aber immerhin mit seinem Bloggerpaten telefoniert. Philipp Ther, ausgezeichnet für sein kluges Geschichtswerk über das neoliberale Europa, bekennt, er müsse sich mit dieser „anderen Öffentlichkeit“ erst anfreunden. Bisher völlig ausgeschlossen von der Welt des Internets ist Mirjam Pressler, Preisträgerin für ihre Übersetzung von Amos Oz. Sie habe sich eine Homepage erstellen lassen, die aber nie angesehen. „Sind Blogger eigentlich untereinader vernetzt?“, fragt sie in die Runde und verspricht, künftig mal „hereinzuschnuppern“.

Ein Defizit also, das sich hier auf Autorenseite offenbart. Wie ist es zu bewerten? Führt es die Bemühungen der Leipziger Messe um die Einbindung der Blogger ad absurdum oder macht sie gar überflüssig? Ich denke, diese Lücke sollte eher Ansporn sein, den Gesprächsfaden zu intensivieren und neue Gesprächsformen zu suchen. Wie wäre es mit einer Blogger-Autoren-Runde, in der ausgesuchte Blogs live vorgestellt werden? Die Bloggerlounge mit einer verbesserten technischen Ausstattung wäre ein geeigneter Rahmen dafür.

Oliver Zille in der Bloggerlounge: Der Technokrat mit Bloggerherz

Er kommt verspätet und wirkt gehetzt, und auch die Technik will nicht funktionieren. Buchmesse-Direktor Oliver Zille ist in der Bloggerlounge angekündigt für ein Gespräch mit den akkreditierten Bloggern. Aus dem Gespräch wird ein Monolog, gewürzt mit drei Zwischenfragen, gedrängt auf zwölf Minuten. Zu fremd sind sich beide Seiten. Aufschlussreich ist es dennoch.

 

Bloggerlounge Leipziger Buchmesse 13. März 2015. Foto Detlef M. Plaisier (40)„Ich habe großen Respekt vor der Arbeit der Blogger, vor allen, die versuchen, den großen Literaturmarkt mit jährlich 80.000 Titeln zu vermitteln.“ Guter Einstieg, doch es lohnt sich, genauer hinzuhören. „Unser Job als Messe ist es, die Vermittlung von Literatur zu organisieren. Es war an der Zeit, den Bloggern auf der Buchmesse einen eigenen Arbeitsort einzurichten und ihre Arbeit für Leser und Verlage sichtbar zu machen. Wir stellen die Lounge als neutrale Plattform hin, und jeder Verlag hat ganz individuelle Strategien, wie er mit Bloggern zusammenarbeitet. Und ja, es ist erstmal ein Experiment. Sagen Sie uns als Blogger, was Sie brauchen.“

An anderer Stelle spricht Zille davon, es gehe um neue Wege, „wie wir bestimmte Botschaften oder bestimmte Inhalte an die Öffentlichkeit bringen“. Dafür sei die Aktion Bloggerpaten „ein probates Mittel“. Eine Vorlage für heftige Reaktionen, so wie für den Bloggerpaten Thomas Hummitzsch auf seiner Seite intellectures.de, wo er rückblickend bitter resümiert, er habe sich „in naiver Pose kaufen lassen“.

Ich teile diese Einschätzung nicht. Ich halte es eher für naiv, für Blogger den Status einer geschützten Spezies zu reklamieren und die berechtigten wirtschaftlichen Interessen der Messe auszublenden. Es geht hier um eine Annäherung, ein Kennenlernen und Ausloten, wozu auch Irrwege und Missverständnisse auf beiden Seiten gehören. Ich gebe zu: Es ist nicht einfach, Oliver Zille auf den ersten Blick ins Herz zu schließen. Sein Herz für Blogger schlägt jedoch laut hörbar. Im eigenen Interesse sollten Literaturblogger, ob bisher auf der Buchmesse akkreditiert oder nicht, ihre Bedürfnisse äußern. Annäherung braucht Geduld. „Auch wir müssen noch lernen, bei Bloggern Strukturen und Qualitäten zu erkennen“, gesteht Oliver Zille ein. Selbst einen Preis der Leipziger Buchmesse für Literaturblogger habe man „scharf im Blick“. Sollte das nicht Ermutigung genug sein für einen offenen Dialog?

Privat liest Oliver Zille übrigens keine Blogs, um sich Anregungen für neue Lektüre zu holen. „Schenken Sie mir nie Bücher. Ich traue niemandem zu, meinen literarischen Geschmack einzuschätzen. Als Leser ist es mir komplett schnurz, was andere über Bücher denken. Ich lese lieber ein Buch als eine Rezension über ein Buch, denn Lebenszeit ist knapp.“

Foto Bloggerlounge: Detlef M. Plaisier

Überfällig: Die Leipziger Buchmesse öffnet sich für Blogger

Buchblogger wissen es längst: Auf der Frankfurter Buchmesse werden Blogger und Journalisten gleichberechtigt behandelt.  Sie können sich unkompliziert online akkreditieren und das Ticket nach Prüfung durch das Social Media Team und Freischaltung online abrufen. Akkreditierte Blogger erhalten Zugang zum Pressebereich und können dort ungestört arbeiten. Gut, wenn der Social Media Manager der Buchmesse selbst engagierter Blogger ist und twittert.

Auch die interne Organisation der Frankfurter Buchmesse begünstigt Blogger: Der Social Media Bereich ist in die Kommunikationsabteilung integriert, das Blog der Frankfurter Buchmesse wird kontinuierlich auch außerhalb der Messetage gepflegt. Engagiere Blogger wissen das zu schätzen. So trafen sich 2014 während der Buchmesse unter anderem die Iron Buchblogger sowie Leser und Blogger von LovelyBooks.

Jetzt zieht die Leipziger Buchmesse mit dem Format buchmesse:blogger nach. Erstmals sind Blogger aufgerufen, den Preis der Leipziger Buchmesse zu begleiten. Ausgewählte Literatur- und Buchblogger erhalten die Chance, ein nominiertes Werk vor Preisvergabe zu rezensieren und die Rezension auf ihrem Blog zu veröffentlichen. Blogger können sich zwischen dem 13. Januar und dem 9. Februar bewerben.

DruckEine fünfköpfige Fachjury wählt 15 Blogger aus und teilt die nominierten Werke zu. Die Rezension muss bis zum 7. März erfolgen und wird auf der Webseite des Preises der Leipziger Buchmesse sowie auf Facebook und Twitter veröffentlicht. Neben dem persönlichen Rezensionsexemplar und einem Tagesticket für die Leipziger Buchmesse erhalten die Bloggerpaten unter anderem die Möglichkeit auf die begehrten Tickets zur Eröffnung der Leipziger Buchmesse im Gewandhaus und eine persönliche Einladung zur Preisverleihung auf dem Leipziger Messegelände. Jeder Besucher mit einer gültigen Blogger-Akkreditierung erhält außerdem Zugang zur Bloggerlounge in Halle 5. Vertreter der Branche stehen dort zu Fachgesprächen bereit und geben wertvolle Tipps für den Bloggeralltag. Einfacher und gewinnbringender kann Blogger-Networking kaum sein.

Das Bewerbungsformular als Bloggerpate kann unter www.leipziger-buchmesse.de/bloggerpaten geladen werden.